Rennsteiglauf – Supermarathon

Rennsteiglauf 2023 – Supermarathon – Laufbericht und Vorbereitung

Ich melde mich als Laufblogger zurück! Ende vergangen Jahres lief es nämlich nicht ganz so rund für mich und meine „Lauf-Karriere!“

Wer meinen Laufblog verfolgt hat, wird wissen, dass ich nach dem Ultratrail in Innsbruck nichts mehr gebloggt habe. Das hatte nichts mit einem Runnersblue zu tun – sondern mit etwas ganz anderem:

Wir hatten uns eigentlich für den O-SEE Ultratrail 2022 im Erzgebirge angemeldet – gleiche Distanz nur mehr Höhenmeter.

Es passierte jedoch im Training ein „kleines“ Unglück. Eines morgens wählte ich meine neuen Hokas (Straßenlaufschuhe!!!)

und bin damit einen kleinen Trail gerannt. Wie aus dem Nichts bin ich umgeknickt, es hat leicht geknackst und ich wusste schon: „Oh, oh… das war´s.“ Ich bin noch nach Hause gerannt, weil ich wusste, wenn ich stehen bleibe, dann schwillt es weiter an. Zu hause angekommen schnell die PECH- (Pause, Eis, Kompression, Hochlagern) Regel angewendet, gepaart mit einer Menge Frust und Ärger über mich selbst.

Der besagte Lauf, das Wetter war an diesem Septembertag zumindest wundervoll. (Noch ein Monat bis zum Trail.)

Das Ergebnis:

Erster Tag in der Praxis, Schmerzen hielten sich in Grenzen, keine Schmerzmittel, nur Salben und Kompressionsstrümpfe.

So, was machte ich?

Ich nahm das Training nach genau 14 Tagen wieder auf:

Jetzt könnte man denken, dass ich Glück hatte. Ich merkte noch leichte Schmerzen, vor allem bei Bergabläufen. Ich trainierte weiter bis zu folgendem Tag:

Am 05.10.22 lief ich einen bekannten Trail. Ich spürte auch hier noch beim Bergabrennen leichte Schmerzen im linken Außenknöchel, dachte mir auch: „Ob diese Belastung nicht doch zu viel ist?“

Nach 10 km passierte es – ich knickte nochmal leicht um, ein Brennen, ein leichtes Stechen. Ich blieb stehen, konnte dem Schmerz eine 4 von 10 zuordnen und dachte mir: „Na gut, geht ja noch!“ Ich rannte weiter, die Strecke blieb eigentlich bis zum Ende hin flach. Ein Gedankensprung sagte mir allerdings: „Jetzt nur noch flach ist öde, lass einfach zurück rennen, da kommen nochmal Berge!“ Ich drehte um und rannte zurück. Nach einer halben Stunde ging das Gelände nur ganz leicht schräg ab, ich setzte den linken Fuß auf, dieser berührte zwar den Boden, hielt allerdings nicht das Bein und ich knickte noch einmal richtig um, so dass ich nur noch aufschreien konnte. Der Schmerz durchfloss meinen gesamten Körper. Ich blieb stehen, berührte meinen Fuß und dieser zappelte wie ein Fisch an Land. Es verging keine Minute und mein kompletter linker Knöchel schwoll so stark an, dass ich Angst hatte, nicht mehr aus dem Schuh zu kommen. Ich konnte nur noch humpeln und zum Glück traf ich durch Zufall einen alten Freund, welcher mich Nachhause fuhr. (Ich war zu diesem Zeitpunkt 12 Kilometer von Zuhause entfernt.) Meine Gefühlswelt überschlug sich: Wut, Trauer, Ärger, Frust, Schmerz. Alles auf einmal überrannte mich. Ich wusste diesmal, dass ich so schnell keinen Trail, geschweige denn überhaupt erstmal wieder das Laufen fortführen kann. Am nächsten Tag ging ich in die Praxis, benötigte für eine Strecke von 100 Metern fast 5 Minuten. Ich habe aus lauter Frust keinerlei Fotodokumentation durchgeführt. Lediglich an meinem Stravaprofil kann man erkennen, dass ich erst über einen Monat später mit dem Training wieder begonnen habe.

Was kann ich den Lesern und Läufern mit auf den Weg geben?

Wenn du kein Profiathlet bist, dann ruh dich lieber einmal mehr aus. Höre ausschließlich auf deinen Körper. Vergiss den Trainingsplan, wenn es dir nicht gut geht. Schaue ganz genau hin, in welcher emotionalen Verfassung du einen Unfall oder einen Sturz hinlegst. Was waren deine aktuellen Themen? Um was kreisten tagtäglich deine Gedanken? Wie oft warst du im Jetzt?

Ich kann für mich sagen, bei dem zweiten Umknicktrauma habe ich schmerzlich erfahren müssen, dass emotionale Konflikte nichts im Training zu suchen haben. Ich mich erst dem Laufen widmen kann, wenn ich Konflikte auf psychischer Ebene vorher gelöst habe. Zu der damaligen Zeit hatte ich einen größeren Freundschaftskonflikt, welcher mich gedanklich sehr zermürbt hat. Da ich nicht wusste, wie ich diesen klären konnte, habe ich ihn ignoriert und verschüttet. Nach dem schmerzhaften Ereignis wurden meine Gedanken wieder klarer, ich kam wieder mehr in die Selbstfürsorge und ließ meine inneren und äußeren Wunden verheilen.

Natürlich ließ ich meinen Heilpraktiker-Freund draufschauen, dieser hat die Stelle gequaddelt, das Sprunggelenk angespritzt und die letzten Blockaden aufgelöst. Ich habe sämtliche Übungen aus der Trainingstherapie absolviert, um mein Sprunggelenk wieder stabil zu bekommen.

Zum Ende des Jahres habe ich mit meinem Bruder ein neues Ziel ins Läuferauge gefasst: Der Rennsteiglauf – Distanz: Supermarathon.

Bald wird hier mehr stehen. 😉

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