Kopfschmerzen osteopathisch betrachtet

Ein starker, lang anhaltender Kopfschmerz lässt den Alltag völlig entgleisen. Wenn der Kopf Schmerzen bereitet, dann kann dies lähmend für den gesamten Organismus sein.

Kopfschmerzen Osteopathie Reichel
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Migräne? Spannungskopfschmerz? Clusterkopfschmerz? Medikamentenbedingt?

Kopfschmerzen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Nur eines haben alle gemeinsam. Die Schmerzen befinden sich im Kopf und werden in der Regel als äußerst störend empfunden.

Ein kurzer Überblick

Migränekopfschmerzen treten in der Regel einseitig auf, können mit einer Aura einhergehen, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen und schlagen oft nicht auf herkömmliche Schmerzmittel an. Patienten mit bekannter Migräne wissen meist sehr genau bescheid, wann die Schmerzen auftreten und was zur Linderung beiträgt. Manche Patienten berichten über schmerzende Schläge im Kopf.

Spannungskopfschmerzen sind ein häufiger Konsultationsgrund für eine osteopathische Behandlung. Ich denke jeder Zweite hat schon mal Spannungskopfschmerzen gefühlt. Patienten berichten häufig auch über Schulter-Nackenverspannungen, welche dann vom Nacken bis vor zur Stirn ziehen und Kopfschmerzen auslösen. Der Kopf wiegt circa 6 Kilogramm und muss auf der mehr oder weniger zarten Halswirbelsäule mehr als 14 Stunden am Tag getragen werden.

Clusterkopfschmerzen treten mehrmals am Tag auf und können sogar über Stunden anhalten. Vermutet werden bestimmte Nahrungsmittel/Genussmittel, sportliche Aktivitäten oder Lichtreize. Die genaue Ursache ist nicht hundertprozentig geklärt.

Bei dem sogenannten Medikamentenkopfschmerz beißt sich sie Katze in den Schwanz. Hierbei kann die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln oder Migränemedikamente zu einem Medikamenten induzierten Kopfschmerz führen.

Und nun?

Im Vorgespräch sind Unfälle, Stürze aber auch Geburtstraumen von großer Bedeutung.

In einer osteopathischen Untersuchung ist die Halswirbelsäule, das Kiefergelenk, der Schultergürtel und das Schultergelenk von großer Bedeutung.
Des Weiteren wird der Schädel und die gesamte Wirbelsäule, das Kreuzbein und das Steißbein, sowie das Becken auf fühlbare Auffälligkeiten Untersucht.

Auf der organischen Ebene kann die Leber einen hohen Stellenwert einnehmen, da Sie für den Abbau giftiger Substanzen zuständig ist und durch bestimmte Nervenstränge eine Verbindung zur Halswirbelsäule aufzeigt.

Selbst die Stellung der Fußgelenke ist von Bedeutung, da Spannungsvektoren von der Fußstellung bis zur Halswirbelsäule zu finden sind.

Der Fokus einer Behandlung liegt wie immer darin, die Reorganisation von allen Gewebeschichten anregen zu können. Der Behandler ebnet den Weg für die Heilung. Im Fokus stehen auch venöse Engpässe, welche zum Beispiel am Hinterhaupt und an den Schlüsselbeinen zu finden sind.

Hilfe zur Selbsthilfe

In bestimmten Situationen können einfache Anwendungen Abhilfe schaffen.

  • Wintergrünöl-Essenz auf die Kopf-Nackenlinie auftragen
  • Pfefferminzöl an die Schläfen auftragen
  • Die Halswirbelsäule dehnen oder mobilisieren
  • Bildschirmarbeitszeit reduzieren
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Heiße 7 trinken
  • Lavendelkissen auf die Augen legen
  • Die Wadenmuskulatur dehnen (Es gibt eine lange Bogensehne, welche sich von den Fersen bis zur Stirn spannt)

Bei noch nie dagewesenen Vernichtungsschmerzen sollte jedoch eine ärztliche Kontrolle erfolgen.

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