Osteopathie – Das Lebendige, Gesunde fühlen.
Wenn ich Menschen von meinem Beruf erzähle, erfolgt gern die Frage: „Geht es hierbei um Knochen?!“
Ich möchte nun etwas Licht ins Dunkle bringen.
Wie ich die Osteopathie verstehe
Knochen und Pathos?
Laut dem Begriff denkt man zuerst nur an den Knochen eines Menschen. Ich steige für die Erklärung tiefer in die Anatomie des Gewebes ein.
Hierbei wird deutlich, dass ein Knochen tatsächlich eine Bindegewebsart ist. Er besteht zu 10% aus Wasser, 60% aus Kalziumsalzen und 30% aus kollagenen Fasern. Sie enthalten Nerven und Blutgefäße. Sie bilden das Grundgerüst des menschlichen Körpers und haben eine Leichtbauweise. Vom Körpergewicht machen sie nur 12% aus. Sie dienen außerdem als Industrie für die Herstellung von Blutkörperchen und für die Speicherung von Kalziumionen. Einige können miteinander ein Gelenk bilden. An Knochen setzen Muskeln an, welche wichtig für die Bewegung am Gelenk sind. Hinzu kommt, dass Knochen auch als Schutz für innere Organe von entscheidender Bedeutung sind. Schauen wir uns nur mal den Brustkorb mit all den Rippen an.
Ich stelle den Begriff „Pathie“ noch genauer vor: Pathos ist laut Herkunft das Wort für Leid oder das Krankhafte. In der Medizin wird der Begriff „Pathie“ oft mit dem Leiden an einer Bestimmten Krankheit versehen, oder die Störung eines Organs. Nephropathie: Erkrankung oder Störung der Niere. Myelopathie: Knochenmarkserkrankung. Polyneuropathie: Erkrankung der Nerven.
Ein Gefühl im Knochen
Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass der Begründer noch weitere Bezüge mit dem Begriff „Osteopathie“ vermitteln wollte.
Kennen Sie auch die Aussage: „Das fühle ich in den Knochen?“ – „Pathie“ bedeutet auch Gefühl, Neigung, Anteilnahme. Genau wie Sympathie oder Empathie.
Wenn beide Begriffe vereint werden, dann wird die Herangehensweise eines Osteopathen auch etwas verständlicher.
Betrachten wir noch einmal: Knochen als scheinbar feste Struktur. Zusammen mit dem Wort „Pathie“, welches unter anderem auch als Gefühl verstanden werden kann. Ein Gefühl kann man nur schwer als feste Materie betrachten.
Meine eigene Definition zur Osteopathie schlussfolgere ich: Schon in dem Wort Osteopathie kommen die Gegensätze Gesundheit und Krankheit vor, aber auch das Fühlbare, welches wiederum nur fühlbar ist, wenn es jemanden gibt, der es erfühlen kann.
Nicht ohne Grund hat der Begründer der Osteopathie den Kontakt zu Theosophen und Philosophen gesucht, weil das Feld der Osteopathie auch ein wenig magisch erscheint.
Der Untersucher fühlt mit den Händen
Der Osteopath nutzt in einer Untersuchung in erster Linie seine Hände als Werkzeug. Dies erfordert nicht nur Fingerspitzengefühl, sondern auch Kenntnisse im Bereicht Anatomie, Physiologie und Pathologie. Hinzu kommen übliche Untersuchungsmaterialien, wie Reflexhammer, Stethoskop und eventuell ein Maßband. Im Fokus der Untersuchung stehen alle Bereiche am Körper von Kopf bis Fuß. Je Nach Befund und Gefühl wird ein Bereich noch tiefer und spezifischer untersucht. Die Behandlung erfolgt fast ausschließlich mit den Händen des Therapeuten.
Die Ebenen der Osteopathie
Am Kopf
Auch „Cranio-Sacrale Osteopathie„ genannt. Eine äußerst angenehme Behandlungsmethode. Ich arbeite mit sanften Methoden sowohl an Ihren Schädelknochen, als auch am Kreuzbein. Das Zentrale Nervensystem wird durch den Kopf geschützt. Zonen und Punkte am Kopf werden berührt. Ruhe, Stille und eine weiche Hand sind Bausteine dieser Behandlung.
Am Gerüst
Auch „parietale Osteopathie“ genannt. In dieser Ebene bin ich mit Ihrem Bewegungsapparat beschäftigt. Dieser besteht unter anderem aus Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bänder und den Knochen. Von der Wirbelsäule bis zum kleinen Zeh. Es werden sanfte, als auch „de-blockierende“ Techniken angewandt. Jede Technik wird gezielt und individuell ausgewählt. Durch ständige Kommunikation mit Ihrem Gewebe.
Am Organ
Die „viszerale Osteopathie“. Stellen sie sich dafür ein großes Orchester vor, es ertönen angenehme Klänge. Dafür müssen alle Instrumente richtig gestimmt und bedient werden. So verhält es sich auch mit Ihren inneren Organen. Eine Störung in einem Organ, kann das Zusammenspiel im Organismus durcheinander bringen. Welche Rolle spielt dabei der Dirigent?
Für mehr Informationen lesen Sie: der menschliche Körper.